Obwohl die Bundestagswahl am Sonntag eine deutliche Stärkung der rechten Kräfte gebracht habe, hänge viel von den Koalitionsverhandlungen und deren Ausgang ab. Eines sei sicher: Die Mehrheit der Deutschen habe für einen Wandel gestimmt, aber das Ausmaß dieses Wandels sei noch recht ungewiss. Die Experten waren sich einig, dass das Wahlergebnis zeige, dass Deutschland deutlich nach rechts gerückt sei, und dass es dem Wählerwillen deutlich widersprechen würde, wenn die linke Politik das Land trotzdem weiter dominieren würde.
Zum ersten Mal wurde im MCC-Bildungszentrum in Pécs ein Wahlabend veranstaltet - mit großem Erfolg! Die Veranstaltung war voll besetzt und bot eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Deutschland und Ungarn, die die politische Situation in Deutschland und die Wahlergebnisse analysierten. Die Gäste waren Péter Dobrowiecki, Forschungsleiter am Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit, Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Professor für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Michael Sommer, Professor für Alte Geschichte an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg, und Frank Spengler, Berater des Deutsch-Ungarischen Instituts für Europäische Zusammenarbeit, die darauf hinwiesen, dass es eine Chance für eine langsame Normalisierung der deutsch-ungarischen bilateralen Beziehungen gebe, da die wirtschaftlichen, handelspolitischen und militärischen Beziehungen stark bleiben würden. Frank-Lothar Kroll war der Meinung, dass insbesondere Deutschland viel für die Normalisierung der Beziehungen tun müsse, da er in der ungarischen Politik und Presse kein besonders negatives Bild von den Deutschen festgestellt habe. Moderiert wurde der Abend von Kinga Dörstelmann-Fodor, stellvertretende Direktorin des Deutsch-Ungarischen Instituts für Europäische Zusammenarbeit. An das Fachgespräch schloss sich eine lebhafte Debatte an, und das begleitende deutsche Kulturprogramm stieß auf großes Interesse.