Am 3. April 2025 luden das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit am Mathias Corvinus Collegium und das Nationale Gedenkkomitee im Rahmen des Wunderbar-Festivals zu einer besonderen Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion ein. Gezeigt wurde der eindrucksvolle Film Das schweigende Klassenzimmer, der die wahre Geschichte einer ostdeutschen Abiturklasse erzählt, die 1956 durch eine Schweigeminute für die Opfer des Ungarischen Volksaufstandes politische Repression erfuhr.

Rund 90 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, die im Zeichen der Erinnerung, des Dialogs und der deutsch-ungarischen Freundschaft stand. Eröffnet wurde der Abend von Bence Bauer, Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts, sowie von Áron Máthé, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Gedenkkomitees. Beide betonten in ihren Begrüßungsworten die Bedeutung der historischen Aufarbeitung und die Relevanz von Zivilcourage – damals wie heute.

Im Anschluss an die Filmvorführung folgte eine bewegende Podiumsdiskussion. Ehrengast war Zeitzeuge Karsten Köhler, der ehemalige Klassensprecher jener mutigen Schülergruppe, auf deren Erlebnissen der Film basiert. Köhler berichtete eindrucksvoll von seinen persönlichen Erfahrungen, dem Mut der Jugendlichen und den Folgen ihres stillen Protests. Moderiert wurde das Gespräch von Irén Rab, Chefredakteurin von Ungarnreal, die mit einfühlsamer Gesprächsführung durch den Abend leitete.

Die Veranstaltung ermöglichte dem Publikum nicht nur einen tiefen Einblick in ein Stück deutsch-ungarischer Zeitgeschichte, sondern bot auch Raum für Fragen, Austausch und Reflexion. Der Abend endete mit einem regen Gespräch unter den Gästen – ein Zeichen dafür, wie sehr die Themen Freiheit, Erinnerung und Solidarität auch heute noch bewegen.